Ein filmisches Gedicht über den Irrsinn des Krieges, der Zerstörung, der Gewalt.

Gedreht auf dem Figurenfeld des Malers und Bildhauers Alois Wünsche-Mitterecker.


Die Wolke

Wenn der Gedanken Dämmerung zur Sphäre wird
und die Stille frischen Atem sucht
geht durch des Lebens Willen urplötzlich ein Schwingen
durch all die unscheinbar kleinen Wassertröpfchen
die aus dem Dunst der Erde aufgestiegen sind.
Sie mögen noch so leicht, schwebend, transparent erscheinen
einmal Natur geworden streben sie nach Form
und sammeln sich in einen feinen Hauch
verdichten sich im leeren Raum zu einer Wolke.
Sie kann die trocknen Wüsten gießen
kann sie tränken
neues Leben zur Entfaltung bringen
und so dem Kreislauf dienen
tut sie dies nicht
bläht sie sich auf zu einem finstren Turm
und bringt der Erde, der lebendigen
mit Blitz und Donnergrollen
erbarmungslos den Sturm.

Ludo Vici